Hochwasserschutzprogramm Isar 2020

Bauabschnitt 12

Der Bauabschnitt 12 bei Riegerau ist zweigeteilt. „Teil 1“ – eine Maßnahme zur Deichrückverlegung – wurde bereits im Jahre 2012 ausgeplant und wird derzeit vom zuständigen Landratsamt bearbeitet. Die Planung des restlichen Teils wird noch erfolgen. Der Bauabschnitt 12 beginnt rechts der Isar an der Goldach-Einschleifung unterhalb der Gemeindeverbindungsstraße Marzling – Riegerau und endet am Vorflutgraben Nord des Flughafens München. Das natürliche Überschwemmungsgebiet der Isar wird in diesem Bereich rechtsseitig mit einem offenen Deichsystem begrenzt.

Teil 1 des Bauabschnitts sieht die Rückverlegung gemäß dem Gesamtprojekt Isar 2020 der Deiche vor. Umfangreiche Untersuchungen des Wasserwirtschaftsamts Freising (jetzt Wasserwirtschaftsamt München) ergaben für den bestehenden Deich im Untersuchungs-gebiet, dass dieser verschiedene Mängel aufweist. Diese zeigen sich z.B. in der nicht ausreichenden Höhe des Deichs und der daraus resultierenden abschnittsweisen Überflutung. Darüber hinaus ist der bestehende Deich nur eingeschränkt standsicher und weist für einen Flussdeich eine zu hohe Durchlässigkeit auf. Im Hochwasserfall kann der Deich aufgrund des nicht vorhandenen Verteidigungswegs zudem nur unzureichend gesichert werden. Aus diesen Mängeln ergibt sich zwangsläufig die Notwendigkeit einer Sanierung.

Für den ersten Teil des BA 12 bedeutet dies konkret, dass eine Rückverlegung des Deichs an das Gewässer „Acherl“ geplant ist. Hier wird der Deich neu, zwischen einer Biegung im Gerinne des Acherl und dem Bestandsdeich, auf einer Länge von 1,1 km errichtet. Aus naturschutzfachlichen Gründen darf der bestehende Deich nicht vollständig zurückgebaut, sondern lediglich abschnittsweise, auf einer Länge von ca. 150 m gehöffnet werden. Im Sinne des Isar 2020 Projekts wird durch diese Maßnahme zusätzlicher Hochwasser-Rückhalteraum von 353.000 m³ geschaffen, wodurch wiederum die Siedlungen Riegerau, Riedhof und Hirschau sowie mehrere Einzelanwesen vor den Auswirkungen eines 100-jährlichen Hochwassers geschützt werden können.

Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 2.295.500,00 €. Für die Deichrückverlegungsstrecke und den Deichrückbau mit Weganbindung und Grabenumbau ist eine Kostenbeteiligung der E.ON Wasserkraft GmbH mit 75 % der Gesamtkosten vorgesehen.

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